Abendnebel
Wie ein hohes Schiff schwimmt der Kiefernwald mit breitem Bug in den Nebel hinein, und Alteichen, knorrig und ungestalt, weisen den Weg mit ihrem Gezweig.
Da wogen die Schwaden im Dämmerschein das Fließ entlang über Steg und Steig, das Röhricht gebietet keinen Halt, so wallen sie weiter und halten nicht ein
und färben den Himmel in düsteres Grau, das sich in der Höhe ins Blassblaue tönt, bis es - wie der Liebesblick einer Frau - in zartes Erröten übergeht.
Wie das auf einmal den Abend verschönt, als ob ein Hauch Glück die Fluren durchweht! Ach, löst doch das Schiff von Anker und Tau und steuert´s dort hin durch den Nebelgau, auf dass sich das Herz mit der Welt versöhnt!
(2011)
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