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Natur

Im Winterwald

Der alte Postweg kriecht nun tiefverschneit waldein,
das Kopfsteinpflaster reich mit reinem Weiß verfüllt,
wir stapfen hinterdrein,
zu zweit - und doch allein,
und Baum um Baum tritt leis in unser Augenfeld.

Die greise Eiche, die der Neuschnee überschwillt,
hat sich jetzt knorrig und zerschründet in den Blick gestellt.
Die kleine Birke hüllt
den Rauhreif, fein gerillt,
um ihren jungen Leib - und glänzt wie ein Gestirn.

Nun haben sich die hohen Tannen zugesellt,
die unter Schnees -Schwere schier vor Kälte klirrn.
Zwar wächst ins Wolkenzelt
ihr Wipfel - stolzgeschwellt,
jedoch das Altgezweig birst unter dieser Last.

Dann nimmt der Winterwald uns selbst mit Herz und Hirn
hinein in diesen immerwährenden Kontrast:
Bildschön und jung die Stirn,
trotzt du des Zeitlaufs Wirrn,
ich aber -merkst du ´s nicht -zerbrech an ihnen fast.

The Winter Forest

The former postal path creeps into forest, deep in snow,
the cobbles amply filled with shining white;
we trudge in file,
together - yet alone the while
and tree steps after tree, softly into view.

The ageing oak, in blankets of fresh snow
is now in sight, both gnarled and crooked.
The little birch has wrapped
the rime, fine trapped,
about its young trunk, glitt'ring like a star.

The tall fir - trees are now come together,
and 'neath the weight of snow almost clink from cold.
Growing, aye, into the banks of cloud
Their tree-tops stand, vastly proud.
The old boughs crack beneath the weight.

The winter forest leads us on in heart and mind
to the everlasting contrast:
breathtaking the young brow,
'spite the changes time has wrought,
yet I - see you not - nearly break beneath them,

(Nachdichtung: Derek Donaldson)

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