Selbstschach
Das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. (Römer 7,19)
Auf den Brettern des Lebens spiele ich Schach mit mir selbst als Widerpart. Weiß zieht zuerst, und Schwarz zieht nach in dunkler Allgegenwart.
Für hohe Ideale kämpft mein Heer Zug um Zug im heft`gen Gefecht. Dagegen ist das, was die Gegenwehr über´s Feld treibt, durch und durch schlecht.
Da nutz` ich im königlichen Spiel Rochade und Rösselsprung. Doch mein Alter Ego pariert agil mit Gabel und Fesselung.
So verlier` ich an Raum und verliere an Zeit und verliere vor allem an Kraft. Ich verliere die Überlegenheit und das Spiel und die Meisterschaft.
Nun klage und verzage ich. Ich elender Mensch! Gott, erbarme dich!
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