Linke Landtagsabgeordnete Christel Wegner fordert Wiedereinführung der Stasi
Des Abends brachten sie, drei Stasimänner in Zivil, den Häftling nach Hohenschönhausen in die zentrale Untersuchungshaftanstalt.
Sie sperrten ihn zuerst in eine modrige Zelle, ausgestattet mit nichts anderem als einem Kübel und einer Pritsche, später auch - haftverschärfend - in ein ungeheiztes Loch ohne Fenster und Frischluftzufuhr.
Seinen Oberkörper durfte er nur mit ärmellosen Lumpen bedecken. Die Arme mußten beim Schlafen frei bleiben. Er fror ständig.
Tagsüber konnte er stehen oder sitzen, durfte sich aber nirgendwo anlehnen. Liegen und Ausruhen waren strengstens verboten.
Nachtruhe war nur von 22 bis 6Uhr. Aber gerade dann holten sie ihn zum Verhöhr.
Dort schlug man ihn, den schwer Herzkranken, mit der Hand, mit der Faust und demVierkantenlineal gegen die Beine, gegen die Brust und gegen den Kopf. Auch riß man ihm die Haare aus.
3 Jahre später, vor dem Obersten Gericht, gestand er aus lauter Verzweiflung alles, wessen sie ihn beschuldigten. Nichts , aber auch gar nichts, entsprach der Wahrheit.
Er war weder Nazi noch Kulak, noch Kapitalist, kein Sozialdemokrat, kein Liberaler, geschweige denn ein Kirchenmann: kein so genannter Reaktionär also.
Er war - der stellvertretende Vorsitzende der KPD, Fritz Sperling, einer Ihrer besten Genossen, Frau Christel Wegner!
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