Volksweisen
(Sphärenharmonie heißt die aus der Antike stammende Vorstellung, dass bei den Bewegungen der Himmelskörper und der sie tragenden durchsichtigen Kugeln Töne entstehen, die in überaus schönen Harmonien zusammen klingen.)
Wasser aus uraltem Born sprudeln flink daher wie Zider, und genauso quellen Lieder aus des Knaben Wunderhorn.
Einzeln oder im Duett - Tuben setzen in Erstaunen und zu dunklen Bassposaunen strahlt im Hochton das Kornett.
Alles will im Klangverbund Tiefen loten, Höh´n erklimmen, doch die innigsten der Stimmen schallen aus der Sänger Mund.
Wem das Los das Liebste nahm, klagt hinaus mit Moll-Akkorden, die im Vierklang überborden, all´ sein Leid und seinen Gram.
Wer hingegen Glück errang, möchte, ohne aufzuhören, jauchzen mit den Jubelchören voller Klang und Überschwang.
Kommt das Ende des Konzerts, zittern in den Freudentönen, die sich melancholisch dehnen, leises Weh und banger Schmerz.
Doch ein höhres Glücksbegehren schwingt sich zu imaginären Harmonien sphärenwärts.
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