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Trauriges
schrei

Edvard Munch: Der Schrei

Tinnitus

Es hasten die Schatten durch meinen Schlaf
und zerwühln jeden neu erblühenden Traum,
doch einer war's, den der Jäger traf,
und gellend heult er sein Leben aus.

Da schreit er den Leitton und sirrt die Oktav
in die winz'gen Hörzelln und ihren Flaum,
und durch die Synapsen und ihre Staus
saust es hirnabwärts und schrillt es hinauf.

Ich schrecke hoch - der Puls anakrot -,
vor Augen noch immer des Jägers Lauf.
Ich bin nicht der Schatten. Ich bin nicht tot.
Doch bin ich sein Schrei, und der Schrei hört nicht auf!

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Tinnitus

Through my slumber, the shadows are racing
And churning apart each burgeoning dream,
But one was hurt by the huntsman´s chasing,
And yelling, it howls out its life.

Then the leadnote shrieking and the octave huming,
Into the ear – cells and fluff it keens,
Through nerve ends and joints it cuts like a knife
Spirals down into the brain, then upwards shrills.

I wake with a start, my puls unsteady –
The huntsman´s race in my mind ´s eye yet;
I´m not a shade, I am not dead,
But I am its scream, and the scream´s not spent.

(Nachdichtung: Derek Donaldson)